Alaska und Kanada II
Auf tollen Strecken zurueck nach Kanada.
Von Tok aus reisten wir am 27. Juli wieder kurz in den Yukon/ Kanada ein - toll, so ein Visum. Weite Gletschertaeler , Vulkanberge, glasklare von steilen Haengen begrenzte Seen und die Ueberreste einer vergessenen Silver City (verfallene Blockhaeuser aus dem vergangenen Jahrhundert) erlebten wir bei allen Wetterlagen.
30. Juli 2005 - Hafenstaedte Haines und Skagway
Ueber eine fantastische Strecke passierten wir bei eiskaltem Wind nach zwei Tagen in Kanada auf dem Weg in die Hafenstadst Haines wieder die US-Grenze.
Fuer uns waren die Adler im Flussbett, die urspruengliche Mud Bay, der echte Kaese mit festem Brot im Organic-Mounyain-Market die Hoehepunkte des Ortes.
Von Haines setzten wir per Faehre ueber nach Skagway (ebenfalls Alaska), das wir trotz des von der amerikanischen Regierung festgesetzten Terrorlevels 2 bei schoenem Wetter ueber einen fjordaehnlichen Meeresarm sicher erreichten.
Das museale Dorf Skagway erfreut sich ala Anlaufpunkt fuer Kreuzfahrtschiffe grosser Beliebtheit, wie wir feststellten. Die Holzhaeuser der einstigen Minenstadt erstrahlen aufwendig rekonstruiert, gern kauft man hier Souvenier-T-Shirts mit allerlei Aufdrucken ein.
Auch eine Eisenbahn faehrt hier ihre Runden - auf atemberaubender Strecke! Wir folgten derselben Route ueber den White Pass und fanden uns nach dickem Nebel in einer sonnigen Hochgebirgslandschaft mit den blausten aller Seen wieder. Hier liegt auch der Grenzuebergang, der uns in die Sothern Lakes des Yukon liess.
01. August 2005 - Yukon und Cessiar-Stewart-Highway
Bei einem Picknick in Tagish trafen wir Stefan, der hier seit acht Jahren lebt und der uns einlud, auf seinem Grundstueck zu zelten.
So hatten wir einen netten Abend auf seiner Blockhaus-Terrasse und am Morgen eine ueberfrorene Sitzbank und Stefans heissen Kaffee.
Bei schoenem Wetter ging es weiter nach Watson Lake, dem Ort, den wir auf unserer Tour nach Norden bereits passiert hatten. Auch mal schoen, sich bereits etwas auszukennen... Wir stockten unsere Vorraete auf, bevor wir dem Cessiar-Stewart-Highway nach Sueden folgten.
Von dieser Gravel-Asphalt-Strecke haben wir schon viel gehoert. 200km zieht er sich nach Sueden, vorbei an wunderschoenen Seen, auf denen wir natuerlich auch Kanu gefahren sind.
06. August 2005 - Baeren in Hyder
Wir waren ja schon etwas verschnupft: Wochenlang waren wir auf kleinen Strassen in Kanadas und Alaskas Hinterland unterwegs, haben die Lebensmittel abends immer schoen in die Baeume gezogen, nie im Zelt gegessen.
Doch Baeren haben wir nur selten gesehen. In Hyder dagegen kamen sie gleich zu mehreren und liessen sich aus der Naehe in Ruhe bewundern.
An einer seichten Stelle am Fluss haben sie hier Lachse, die nach ihrer Wanderung die Fluesse hinauf schon voellig am Ende waren, gefangen. Abends und fruehmorgens konnten wir sie - leider im Regen - beobachten, toll!
09. August 2005 - Per Faehre durch die Inside Passage
Ueber Loggin-Roads (Wirtschaftswege der Holzindustrie, ohne Wohnmobile!) fuehren wir durch einsame Landschaft und beeindruckend blaue Fluesse in die angeblich regenreichste Stadt Kanadas.
Uns dagegen empfing Prince Rupert mit Sonnenschein und entpuppte sich als schoener Hafenort! Nach einem entspannten Tag konnten wir fruehmorgens die Faehre durch die vielgeruehmte Inside Passage nach Port Hardy auf Vancouver Island nehmen. Wir standen auf der Warteliste und hatten Glueck mitzukommen.
Bei Sonne und guter Sicht (ebenfalls Glueck!) fuhren wir durch Festland und vorgelagerte Inseln hindurch. Vor uns kreuzten zwei Rehe (!) den Ozean, hinter uns sahen wir Orcas springen. 1A Faehre fahren...
(Mehr spaeter, da meine Halbe-Stunde-Internet-Zeit in der Bibliothek abgelaufen ist. Als wir losfuhren dachten wir: Kein Problem, in Nordamerika gibt es an jeder Ecke ein Internet-Cafe. Dem ist nicht so. Daher ist die Library unsere Anlaufstelle - die gibt es naemlich in vielen Orten und oft verfuegt sie auch ueber einen Computer. )
10. August 2005 - Vancouver Island
An der Nordspitze von Kanadas groesster Insel fuhr die Faehre in den Hafen Port Hardy ein. Unser erstes Ziel war Telegraph Cove, einem Doerfchen an der Johnson Strait, in der etwa 200 Wale residieren.
Wale und Wasserflugzeugpiloten
Dort hatten wir vor, solange am Strand zu sitzen, bis wir Wale sehen. Da die letzten Wale in der Bucht etwa einen Monat zuvor vorbeikamen, musste doch eine Waltour her. Und da waren sie dann auch: Ein springender Buckelwal, etwa 20 (!) schlafende Orcas, im Bug schwimmende Dall Schweinswale und eine glueckliche Petra.
Auf der Schlafplatzsuche spaet abends nach der Waltour trafen wir Markus und Arnie, zwei Wasserflugzeugpiloten aus Port Hardy mitten im Wald. Die beiden suchten dort eine Party und da das ergebnislos war, fuhren wir gemeinsam im Stockfinsteren zu einem versteckten Platz am Ufer des Nimkish Lake. Nach kanadischer Art tranken wir an einem riesigen Lagerfeuer ihre Bierreserven aus und erzaehlten Geschichten. Schade, dass sie frueh wieder fliegen mussten.
14. August 2005 - BMW-Check in Victoria
Die naechsten Tage fuhren wir gemuetlich weiter zum Hauptort Victoria im Inselsueden, da wir dort Verschleissteile vom (sehr hilfbereiten) BMW-Haendler besorgen mussten. Nach 11000km konnten wir dort im Hinterhof einen Oelwechsel machen und auch der Luftfilter musste raus.
Die Stadt Victoria an sich begeistert mit ihren recht altehrwuerdigen Gebaeuden und maritimen Flair viele Touristen.
17. August 2005 - Westkueste mit Regenwald
Auf unserem Weg wieder hinauf zum Pacific Rim Nationalpark mit dem ueberaus populaeren Ort Tofino (deutscher Vergleich: Westerland) suchte uns einmal mehr der Regen heim. Schade, die weiten Straende mit Treibholz wirkten trotz zahlloser Touristen einladend, brachten uns bei Regen aber auch nicht richtig weiter...
Nach einer nassen Nacht mit wahrem Regenwaldambiente ueberquerten wir die Berge wieder in den Inselosten und fanden strahlenste Sonne. So genossen wir den letzten Tag auf Vancouver Island unter riesigen Baeumen und mit See-Hopping.
Wir verliessen die schoene Insel von Nanaimo aus, setzten in den Sueden von Vancouver ueber und fuhren gleich weiter zur US-Grenze.