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Mit dem Motorrad haben wir von Juni 2005 bis Juni 2006 Nord- und Südamerika bereist. Von Vancouver aus sind wir über Alaska Richtung Patagonien gefahren - und sind nun in Norddeutschland.

Der Nordwesten der USA

Im Norden der US-Staaten Washington, Idaho, Montana und in den Nationalparks Glacier, Yellowstone und Grand Teton. 

19. August 2005 - Hinein in die "Lower 48"

Nach Grenzuebertritt von Kanada in die "Lower 48" der Vereinigten Staaten wurde uns sofort verdeutlicht, dass auf den privaten Landbesitz in den USA sehr viel Wert gelegt wird. Vor allem auf die absolute Privatheit.

Private Property

Zahllose "Private Property"-, "Keep Out"- und "No Trespassing"-Schilder, Zaeune, Gatter und Tore wahren die Grenzen des Klein- und Grossgrundbesitzes.

Schwierig wurde es, einen netten Picknick- oder Schlafplatz hinter der naechsten Ecke zu finden. Das Gefuehl der grossen Freiheit kommt fuer den Reisenden wieder in den weiten National Forests von Washington, Idaho und Montana auf, wo Zaeune selten und einladende Plaetze haeufig sind.

Highway 101 oder Richtung Osten?

Nach unserem - mit Visum so schoen unproblematischen - Grenzuebertritt fuehren wir zunaechst in den Sueden, um in Seattle einen neuen Hinterreifen zu erstehen.

Auch hier war die BMW-Vertretung superfreundlich und schon nach einer Stunde hatten wir das neue Profil.

Nach langem Hin und Her und vielen Tipps, wo es wohl am schoensten waere - auf dem Traum aller Strassen entlang der Kueste oder durch die spektakulaere Natur des Nordens, entschieden wir uns fuer die Strecke nach Osten.

Das echte Leben

Wir hoffen, hier etwas mehr vom "echten amerikanischen Leben" mitzubekommen als auf dem touristischeren Highway 101. Wir sind gespannt.

Gleich auf unserer ersten Ost-Etappe wurden wir bei Arlington spontan von einer Familie eingeladen, auf ihrer Wiese hinterm Haus zu zelten.

Dazu gab es Erdbeerkuchen von der Nachbarin und warme Blueberry-Muffins zum Fruehstueck. Wir dachten: Gute Entscheidung!

21. August 2005 - Cascade National Park

Weiter ging es auf der I-20 durch den schoenen Cascade National Park, dem Ziel zahlloser Motorradfahrer und uns vielfach empfohlen.

Leider mussten wir hier einen Unfall direkt mitverfolgen. Ein Pickup mit ziemlich angetrunkenem Fahrer kam von der kurvenreichen Strasse ab und fuhr voll gegen eine Felswand.

Der Mann hatte Glueck: Wagen Totalschaden, aber er hatte augenscheinlich wenig abbekommen. Wir standen auch ganz unter Strom und brauchten erstmal eine Pause auf dem naechsten Campground.

Bei der Abfahrt aus den Kaskadenbergen stiegen die Lufttemperaturen um gut 10°C auf etwa 38°C im Schatten an. Die Landschaft veraenderte sich ebenso prompt: Trockene Felder um das Westernstaedtchen Winthrop ersetzten die bewaldeten Berge - eine Szenerie wie im Wilden Westen, es fehlten nur noch die Kakteen.

22. August 2005 - Der Norden von Idaho

Im Colville Indian Reservat trafen wir unverhofft auf einen Schwarzbaeren. Dem schien auch sehr warm zu sein; der Aermste mit seinem dicken Fell suchte Zuflucht unter einem der wenigen Buesche.

Bauernhoefe, huegelige Graslandschaft, Felder und wenig Verkehr beschrieben den Norden Idahos. Auf den Campgrounds kamen wir - wie fast immer - mit den amerikanischen Nachbarn ins Gespraech (Where are you heading to? - coming from? - have you already been?) und verbrachten nette Abende am Feuer. Ueberhaupt hatten wir viel Glueck mit dem Wetter und den Campgrounds, die oft zudem noch gratis waren.

28. August 2005 - Glacier National Park/ Montana

In Montana empfing uns Landleben pur und der Glacier National Park an der Grenze zu Kanada.

Absolut spektakulaer war die Fahrt auf der schmalen "Going-to-the-Sun-Road", die sich in vielen ausgesetzten Serpentinen bis hinauf zum Logan Pass windet. 1A Aussichten!

Wir blieben vier Tage im Glacier NP, wanderten im Hinterland, trafen nette Kanadierinnen und fuhren Kajak.

Glacier NP soll die groesste Anzahl von Baeren in den "Lower 48" beherbergen - wir sahen kewinen. Dafuer mussten wir uns auf den Campgrounds an strikteste Regeln halten, da in der Woche zwei Wanderer von Grizzlies verletzt wurden waren.

Danach ging es fuer uns per Motorrad wieder ueber Land mit grober Richtung Yellowstone National Park.

Ueber kleine Strassen mit wenig Touristen, dafuer vielleicht nicht so atemberaubend (fuer uns aber allemal besser) fuhren wir ueber Doerfer und Praerie.

Wir wissen ja nicht, wie es fuer andere Motorradfahrer ist, aber fuer uns sind grosse Highways und Staedte immer stressig.

Oder sind das noch die Auswirkungen vom Gomera-Dasein?

05. September 2005 - Yellowstone National Park

Im Westen des Yellowstone NP wurden wir von Bueffeln und einer Hirschherde begruesst.

Die naechsten Tage pendelten wir zwischen Sinterterrassen, zahllosen Touristen, Geysiren sowie farbenfrohen Pools und badeten in heissen Quellen, die angeblich unser Hirn angreifen (wir werden es merken; oder eher ihr).

Auf einem Campground im Park trafen wir Warren mit seiner Suzuki, der nicht nur gerne Motorrad faehrt, sonder auch mit Schirm vom Himmel faellt. Mit diesem wahren Cowboy verbrachten wir zwei Tage, hatten viel Spass und hoerten seine Abenteuer.

Zu uns dreien gesellten sich per Zufall auch noch Alice und Doug aus Californien, beide allein unterwegs mit dem Motorrad. Nach einem langen Abend am Feuer machte sich Warren am naechsten Tag nach Norden auf.

08. September 2005 - Grand Teton NP

Wir restlichen vier starteten nach Sueden in den Grand Teton NP. Wir wanderten zwei Tage in Alpen-Landschaft, hautnah begleitet von Baeren und Rehen.

Doug gab auf dem Gipfel eine Yoga-Vorfuehrung. Die letzte Nacht mit Alice und Doug brachte mit kraeftigem Gewitter einen Temperatursturz, so dass wir am naechsten Tag Richtung Westen Schnee hatten (grmpf)! Zum Glueck fanden wir am Abend Hot Springs mit 42 Grad.

12. September 2005 - Crater of the Moon

In der 50 Meilen weiten Vulkanlandschaft des Crater of the Moon (erinnert sehr an Lanzarote) bei Atomic City fanden wir herrlicherweise die Sonne wieder. Wir zelteten inmitten der Lava und waren in Gedanken oft auf La Gomera.

Erstaunt und erfreut waren wir, dass wir in der Mondlandschaft - trotz des ausgepraegten Sicherheitsbewusstseins in den USA - die zahlreichen Hoehlen und Tunnel unter der Lavadecke auf eigene Faust erkunden konnten.

 

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